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Die MOOC-Erfinderin spricht über Unis und Zertifikate

Daphne Koller (Coursera-Gründerin) beantwortet Fragen zu Universitäten und zu Zertifikaten für Online-Kurse.

Die MOOC-Erfinderin spricht über Unis und Zertifikate
Bild: screenshot coursera

Die Stanford-Professorin Daphne Koller kann rückblickend als eine der wichtigsten "Erfinderinnen" von massentauglichen Online-Kursen (MOOCs) bezeichnet werden.

Als Gründerin der MOOC-Plattform Coursera sammelt sie seit einigen Jahren Erfahrung in der globalen Online-Lehre und ist heute President der größten Online-Lernplattform der Welt (siehe auch unser ausführliches Coursera-Profil).

In einer offenen Q&A-Session der Plattform Quora (in 2016) äußerte sie sich zu einigen der wichtigsten Themen im Online Learning. Wir lassen ihre Marketing-Statements weg und fassen die beiden interessantesten Aspekte kurz zusammen, die nach wie vor höchst aktuell sind.


1.) Wie Universitäten von digitaler Lehrtechnologie profitieren können

Eine immer wieder kontrovers diskutierte Frage im Zusammenhang mit MOOC-Plattformen betrifft die Auswirkung von MOOCs auf traditionelle Universitäten. Hier setzt sich (nach einem anfänglichen fast grenzenlosen MOOC-Hype vor einigen Jahren) nach und nach die Auffassung durch, dass Online-Kurse die Universitäten nicht unmittelbar ersetzen werden, sondern diese mit innovativen Technologien vielmehr ergänzen und selektiv unterstützen können.

Genau dies sieht auch die Coursera-Gründerin Koller. So kann beispielsweise über die bekannten Flipped Classroom-Modelle wertvolle Zeit für die Diskussion zwischen Dozenten und Lernenden gewonnen werden. Gleichzeitig können über die digitale Lehre neue Studierendensegmente erschlossen werden (Koller beschreibt die Erfolgsgeschichte einer alleinerziehenden Mutter, die sich online als Social Media-Expertin ausbilden ließ).

Für die über 100 Partner-Universitäten, die digitale Inhalte bei Coursera präsentieren, sieht Koller zum einen die Möglichkeit, über bessere Messbarkeit von Lernerfolgen die Lehre selbst weiterzuentwickeln. "Turning the art of teaching and learning into a data-driven science" (so Koller) mag es etwas überspitzt formulieren, zeigt aber sicher den Trend im spannenden Gebiet der Learning Analytics. Des Weiteren partizipieren die Coursera-Universitäten nebenbei an den Einnahmen aus dem Verkauf optionaler Kurszertifikate. 

Der weitaus wichtigere Aspekt dürfte jedoch sein, wie innovative Universitäten im Rahmen der digitalen Verbreitung ihrer Inhalte auf einen Schlag eine globale Reichweite erzielen können. Koller nennt es einen "Global Impact", wenn Experten in bestimmten Spezialgebieten so auf einmal die Interessenten an ihrem Gebiet weltweit erreichen können. Dies erlaubt Dozenten und Universitäten auch die Profilierung in bestimmten Themen in der digitalen Welt. 

Denkt man diese Überlegungen weiter, finden sich hier auch gewisse Parallelen zu den erfolgreichen Long Tail–Konzepten im digitalen Handel (Nischenangebote sind online durchsetzungsstärker aufgrund unbegrenzter digitaler Verbreitungsmöglichkeit). Auf Hochschulen übertragen könnte dies bedeuten, dass etwa der Georgisch-Kurs der Universität Frankfurt (bei noch etwas professionellerer Online-Gestaltung) in der digitalen Welt deutlich mehr Teilnehmer finden könnte als in der begrenzten Welt des Präsenz-Campus am Main. Und gleichzeitig kann sich die anbietende Universität damit digital differenzieren, wenn sie als eine von wenigen Institutionen dieses Nischenangebot überregional bereitstellt.


2.) Micro-Credentials im Lebenslauf

Der zweite interessante von Koller aus der Praxissicht kommentierte Aspekt betrifft die Zertifikate bei Online-Kursen. Hier sieht die Coursera-Präsidentin eine zunehmende Akzeptanz der online erarbeiteten "micro-credentials", z.B. wenn diese bei LinkedIn in den digitalen Lebenslauf integriert werden. Einer von ihr erwähnten Studie nach würden so immerhin 87% der Recruiter diese Leistungsausweise zumindest mit in Erwägung ziehen. (Siehe auch: "Was bringen die Zertifikate?")

Gleichzeitig konnten in einer anderen Studie bereits 39% der zertifizierten Coursera-Absolventen tatsächlich messbare Karrierevorteile (Gehalt, Beförderung) feststellen. Und laut Koller werden von Unternehmen wie Google bestimmte Online-Kurse sogar schon aktiv als technische Qualifikation empfohlen.

Koller weist zur Bedeutung von Online-Degrees auch auf das Vorbild Singapur hin: Der Stadtstaat, der aus Ressourcenarmut seinen Erfolg rein auf der Entwicklung von "Human Capital" begründete, betreibt seit einiger Zeit zur eigenen Zukunftssicherung das "SkillsFuture"-Programm. Danach erhält jeder Einwohner ab 25 Jahren einen gewissen Kostenersatz bei bezahlten Zertifikatskursen zur persönlichen Weiterbildung. Laut Koller ist dabei in Singapur u.a. das Online-Zertifikat im Bereich "Data Science" sehr beliebt.

Die vollständige Q&A-Session mit der Coursera-Gründerin findest Du hier


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